Leitlinien unserer Arbeit

Uns geht es nicht um einmalige Hilfsmaßnahmen, sondern um den Aufbau einer dauerhaften solaren Stromversorgung und eines lokalen Solarhandwerks. Unser Entwicklungsansatz: Hilfe zur Selbsthilfe. Die zehn Leitlinien unserer Arbeit:

1. Zuhören – umsetzen – begleiten
Das wichtigste Prinzip unserer Arbeit ist: mit den Menschen in ländlichen Regionen sprechen, ihre Probleme vor Ort erfassen, gemeinsam Lösungen entwickeln und umsetzen. Eine wesentliche Anforderung an unsere Mitarbeiter ist daher die Fähigkeit und Bereitschaft zuzuhören.

2. Entwicklungsarbeit statt Projektarbeit
Projekte sind begrenzt, weil sie ein fest definiertes Ende haben. Ländliche Entwicklung hat aber kein Ende, sondern ist ein andauernder Prozess. Denken in Projekten reicht daher nicht aus. Im Gegenteil: es fördert bei Unternehmen und Organisationen ein Vorgehen, das sich an der Verfügbarkeit von Projektausschreibungen orientiert – ein ständiges Stop-and-Go ist die Folge.

3. Wartung und Service
Die große Herausforderung für die ländliche Elektrifizierung besteht nicht in der Installation der Solaranlagen, sondern in der Sicherstellung eines dauerhaften und zuverlässigen Betriebs. Hierfür bedarf es ein ländliches Netzwerk von gut ausgebildeten Solartechnikern, die auch über die erforderlichen Ersatzteile verfügen und einen professionellen After-Sales-Service gewährleisten können.

4. Ausbildung in Solartechnik und Management
Wir bilden Solartechniker in unserer eigenen Ausbildungsstätte aus: in Solartechnik, Kundenservice und Unternehmensführung. Damit sie über das Potential der Solartechnik informiert und in der Lage sind, ein eigenes Solarunternehmen aufzubauen.

5. Langlebige und bezahlbare Produkte
Wir verwenden nur Solarprodukte, die hinsichtlich Qualität und Langlebigkeit in der Lage sind, dauerhaft unter den widrigen Umständen ländlicher Regionen zu funktionieren. Das Ziel lautet nicht, billig zu sein, sondern gute Qualität bezahlbar zu machen. Dazu nutzen wir unsere eigene Mikrofinanzierung, die es auch ärmsten Menschen ermöglicht, gute Solarprodukte zu erwerben. Denn arme Menschen können sich keine billigen Produkte leisten.

6. Nicht verschenken, sondern finanzieren
Wir beteiligen Haushalte und Schulen an den Kosten, zum Beispiel durch Zahlung einer monatlichen Gebühr für Wartung und Service.
Außerdem vergeben wir Kleinkredite an Schulen und öffentliche Institutionen.

7. Schaffung lokaler Arbeitsplätze
Solartechnik schafft in vielfältiger Weise Arbeitsplätze: in Produktion, Installation, Wartung, Kundenservice oder auch im Management und Mikrofinanzierung. Außerdem ermöglicht die Solartechnik in ländlichen Regionen zahlreiche neue, solarbezogene Einkunftsmöglichkeiten. 

8. Einheimisches Management
In unseren nationalen Stiftungen sowie den Partnerunternehmen sind ausschließlich lokale Mitarbeiter/innen angestellt.
Und bei der Umsetzung unserer Projekte greifen wir immer auf lokale Solarunternehmen zurück. Auf diese Weise fördern unsere Projekte die Entwicklung des lokalen Solarhandwerks.

9. Ganzheitlicher Denk- und Arbeitsansatz
Keine Entwicklung verläuft eindimensional. Daher konzentrieren wir uns nicht auf einen einzelnen Aspekt, sondern bündeln die Vielfalt der Aufgaben (Ausbildung, Finanzierung, Produktion, Installation, Kundenservice etc.) in einer Gesamtstrategie. So stellen wir sicher, dass nicht nur isolierte Einzelprojekte realisiert werden, sondern eine Gesamtentwicklung ermöglicht wird.

10. Soziale und finanzielle Nachhaltigkeit
Weder gewinnorientierte noch rein gemeinnützige Arbeit kann allein eine vollständige Nachhaltigkeit sicherstellen. Gewinnorientierte Unternehmen können häufig die soziale Nachhaltigkeit nicht gewährleisten, gemeinnützigen Organisationen mangelt es an finanzieller Nachhaltigkeit. Unsere Arbeit ist daher dual angelegt und besteht sowohl aus Unternehmen als auch Hilfsorganisationen.