Solare Wasserpumpen

1. Anwendung: Solare Felderbewässerung zur Verbesserung der Ernte

Kleinbauern sind abhängig von regelmäßigem Regen, um ihre Felder zu bewässern. Fällt eine Regenzeit geringer aus, führt dies unmittelbar zu Ernteverlusten. Aber selbst wenn Wasser vorhanden ist, bleiben die Ernten oft relativ gering: Denn die Bauern bewässern die Felder meist noch per Hand mit Eimern und Kannen. Das Wasser schöpfen sie meist aus Flüssen und Brunnen. Würde man moderne Bewässerungstechnik einsetzen, könnten die Ernten laut aktuellen Studien um bis zu 300 Prozent größer ausfallen.

Ein großes Hindernis für die Verbreitung von Solarpumpen zur Bewässerung bleibt aber die Erschwinglichkeit. Eine solare Wasserpumpe der Einstiegsklasse kostet durchschnittlich 600 Euro.

Wasserpumpe und Solarmodul
Eindrücklich: Dieser Bauer zeigt zwei Orangen: links mit traditioneller Handbewässerung gereift, die rechte mit Bewässerung durch eine Solarpumpe.

Die Stiftung ermöglicht den Bauern die Finanzierung einer solaren Wasserpumpe mittels eines Revolving Funds.

Das Prinzip ist einfach:

  • Die Stiftung Solarenergie finanziert die Kosten zur Anschaffung der Solarpumpe und bietet außerdem ein Training, um die Solarpumpe bestmöglich einzusetzen. 
  • Die Bauern zahlen ihre Pumpen in Raten ab, die jeweils im Anschluss an die jährlichen Ernten (je nach Anbau 2-4) fällig werden.
  • Sobald eine Pumpe abbezahlt ist (nach ca. 18-24 Monaten), geht sie in das Eigentum des betreffenden Bauern über.
  • Die Mittel aus den Ratenzahlungen werden genutzt, um neue Pumpen zu importieren und weiteren Bauern eine verbesserte Ernte zu ermöglichen.

Die Stiftung übernimmt bei diesem Revolving Fund die Vorfinanzierung der Pumpe sowie das Kreditausfallrisiko. Darüber hinaus trägt sie mit ihren lokalen Partner dafür Sorge, daß auch die entscheiden Rahmenbedingungen für einen optimalen Betrieb gegeben sind:

  • Installation der Pumpe durch lokales Fachpersonal
  • Schulung der Farmer im effizienten Einsatz
  • Wartung und Service vor Ort, inklusive Lager von Ersatzteilen.

„Früher haben wir unsere Felder von Hand mit Kannen bewässern müssen. Das war mühsam, zeitaufwändig und ineffizient. Auch waren die fürs Bewässern angeworbenen Hilfskräfte nicht immer zuverlässig. Manchmal haben sie einfach nicht ausreichend Wasser gegeben. Mit der Solarpumpe verbrauche ich weniger Wasser, kann die Bewässerung besser steuern und habe zugleich eine deutlich größere Ernte.“

Bäuerin in Kenia

Effiziente Bewässerung mit Sprinklern

2. Anwendung: Wasserversorgung eines Dorfes

In vielen afrikanischen Dörfern sind es Frauen und Kinder, die täglich Wasser in Kanistern von oft weit entfernten Wasserquellen heranschleppen. Wasser wird für den Haushalt benötigt, aber auch für die Bewässerung des eigenen Gartens.

Die Laufdauer beträgt oft mehrere Stunden pro Tag. Vor allem Frauen leiden darunter sehr, da dies neben Kinderbetreuung und Haushalt viel Zeit in Anspruch nimmt, zumal sie meist auch noch ihre Männer bei der Landwirtschaft unterstützen. Oft geraten sie dann beim Rückweg in die Dunkelheit, was dann auch mit Gefahren verbunden ist.

Um Frauen und Kindern die Situation zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern, haben wir in einigen Solardörfern Wasserpumpen installiert, die das Wasser über mehrere Kilometer von der Quelle zum Dorf befördern. Das verbessert den Alltag von Frauen und Kindern und sorgt für eine deutlich zuverlässigere Wasserversorgung des Dorfes.

Äthiopien
Oben: Installation der Solarmodule für die Wasserpumpe;
rechts: die neue Wasserstelle im Dorfzentrum
Uganda